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Re: Sonne

17.08.2008, 16:25

Keine Wolke durchbricht das strahlende Blau des Himmels. Das Meer erstreckt sich endlos weit bis zum Horizont, doch im Südosten kann sie einige größere Insel sehen, nicht allzu weit entfernt die erste von ihnen. Sechs sind es insgesamt, die Letzte scheint zugleich die allergrößte zu sein. Die Berge, die sich auf einigen der Inseln erheben, sind zum Teil von Schnee gekrönt. Als sie auf das Meer hinausschaut, sieht sie, wie sich aus dem Norden etwas nähert. Zunächst ist es nur ein dunkler Fleck, und mit einem Schlag schnürt Panik ihr die Kehle zu, ihre Hände beginnen zu zittern. Sie kann kaum atmen und steht hilflos am Strand, nicht fähig, fortzulaufen, obwohl sie genau weiß, sie müsste es.
Zeit vergeht, eine Ewigkeit scheint es zu sein, und endlich lässt ihre Angst nach, als das Gefährt näher kommt und sie den langen, nach oben geschwungenen Bug sieht, eine merkwürdige, vertraute kleine Welle, die dem Schiff vorauseilt und schliesslich auch die dunkelhäutigen Männer, die an den Rudern sitzen. So dunkel, wie es ihr in ihrer allerersten Erinnerung vorkam, ist ihr Teint gar nicht, er unterscheidet sich nur wenig von ihrer bronzefarbenen Haut.
Sie sind es nicht, schiesst es ihr durch den Kopf.

17.08.2008, 16:25

Re: Sonne

17.08.2008, 17:00

Sie taumelt ein paar Schritte über den Strand zurück, lässt das Schiff aber nicht aus ihren Augen. Nach ein paar Schritten versucht sie zum Wald zu kommen... in der Hoffnung, bei Gefahr, dort untertauchen zu können.

Re: Sonne

17.08.2008, 17:08

Erst ein paar Schritte ist sie geflohen, als sie einen der Männer rufen hört.
Aaliah!

Re: Sonne

17.08.2008, 17:39

Sie horcht auf und sieht zu demjenigen, der wohl geschrieen hat, geht aber einen Schritt weiter zurück.
Zuletzt geändert von Kiyama am 17.08.2008, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Sonne

17.08.2008, 17:49

Er ist aufgestanden und steht nun am Bug, er ist hochgewachsen und trägt, wie die anderen, nur ein buntes Tuch um die Hüften. Seine langen, schwarzen Haare wehen im Wind. Er kommt ihr vage bekannt vor, ebenso die anderen, die erschrocken in ihre Richtung sehen.
Aaliah, was tust du hier? Ist etwas geschehen?

Re: Sonne

17.08.2008, 19:04

"Ich..? Nein, es ist nichts...es ist in Ordnung."
Sie blickt immernoch etwas scheu zwischen den Männer umher.
"Was macht ihr hier?"

Re: Sonne

17.08.2008, 19:21

Das Boot ist nun nah ans Ufer gekommen. Geschickt springen die Männer heraus und ziehen es mit geflochtenen Seilen weiter in Riuchtung Land. Der Mann, der mit ihr gesprochen hat, verneigt sich respektvoll vor dem Kopf einer Robbe, der kurz aus dem Wasser auftaucht und ihn aus unergründlichen, dunklen Augen ansieht.
Habe Dank für dein Geleit, Bruder,
sagt er leise, der Kopf verschwindet wieder im Wasser und der Mann geht mit schnellen Schritten auf sie zu, immer noch Besorgnis in seinem Gesicht.
Er ist kein Mensch, weiß sie plötzlich. Ebenso wenig wie die anderen, die das Schiff, dass mit einem Netz voller Fische gefüllt ist, auf ihre Schultern heben und an den Strand tragen.

Wir waren fischen, das weisst du doch...
Es hört sich richtig an.
Aber was tust du hier am Ufer? Es ist viel zu gefährlich, bei allem, was geschehen ist... sie können jeden Tag hier ankommen, und dann...

Re: Sonne

17.08.2008, 19:32

"Ich wollte nur ein wenig aufs Meer hinaus sehen - wer sollte hier schon ankommen?"
Ein ziemlich flacher Versuch, zu schauspielern, aber sie wollte unbedingt wissen, was hier los ist.

Re: Sonne

17.08.2008, 19:46

Die Männer tauschen entsetzte Blicke, auch ihr Gegenüber ist über ihre Worte sichtlich erschrocken.
Das ist gefährlich, Aaliah,
sagt er mit belegter Stimme und schüttelt den Kopf.
Ich weiß, es ist nicht deine Schuld, Keilani hat es mir erklärt, aber wenn sie dich hier sehen...
Er seufzt schwer und legt ihr eine Hand auf die Schulter.
Komm, wir kehren nach Moe'uhane zurück, dort sind wir sicher...
Diese Worte... hat sie schon oft gehört, aus so vielen Mündern, fast wie eine Beschwörung, wie ein Gebet und von so viel Hoffnung und Angst durchdrungen, dass es nicht schwer zu erraten ist, dass diese Sicherheit vielleicht ein Wunsch ist, aber keinesfalls etwas, worauf man sich verlassen kann.

Re: Sonne

17.08.2008, 20:13

"Ja, dann gehen wir besser... kann ich euch irgendwie helfen?"
Sie sieht zu dem Boot, das sie sicher nicht anheben könnte, dann wieder zu ihrem Gegenüber.

Re: Sonne

17.08.2008, 20:26

Niemand kann uns mehr helfen,
murmelt er, so leise, dass die anderen ihn nicht verstehen können. Dann nickt er den anderen zu, und sie machen sich auf den Weg. Es geht den Strand entlang, eine lange Zeit. Niemand sagt ein Wort.

Re: Sonne

17.08.2008, 20:31

"Jetzt hört auf, Trübsal zu blasen. Wir geben unser bestes und solange sollten wir nicht aufgeben."
Aber auch sie spricht leise und hält mit dem Mann mit, mit dem sie gesprochen hat.

Re: Sonne

17.08.2008, 20:48

Er schenkt ihr ein müdes Lächeln.
Sie sind auf sämtlichen Inseln, und Pele hat sie nicht aufgehalten. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis sie auch hierher kommen?

Re: Sonne

17.08.2008, 20:56

"Was genau ist an ihnen so schlimm, dass wir uns nicht einfach zur Wehr setzen?"
Sie mustert ihn noch einmal, bevor sie aber etwas dummes sagt, wartet sie lieber wieder auf eine Antwort.

Re: Sonne

17.08.2008, 21:08

Aaliah, bitte.
Er schüttelt beschwörend den Kopf.
Sie haben den Menschen ihren Glauben genommen. Nun halten sie uns für Dämonen und töten uns, wenn sie uns sehen...
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