Lion und Anouk

Er legt seine eine Hand auf ihre
Die Zeit Anuk, die Zeit. Sie kann Wunden nicht ganz heilen aber sie sorgt dafür das nur kleine Narben zurück bleiben.
Kaum hat er den Satz beendet wird sein Blick glasig, er sackt leicht auf seinem Stuhl zusammen. Seine Finger krampfen sich zusammen. Die eine Hand krallt sich förmlich um das buch, presst es an seine Brust. Kurzes stockendes Atmen, so unglaubtlich sinnlos. Nur für einen kurzen Moment dann ist alles wieder normal. Er artmet noch einemal tief ein.
Nein... ich habe mir dieses Leben nicht ausgesucht

Sie springt auf, fasst ihn bei den Schultern.
Lion... Lion, was ist mit dir?

mir get es gut wirklich. Mach dir keine Sorgen....
Geflüstert hengt er noch an
Nur eine dieser kleinen Narben, schätze ich.

Anouk streicht ihm unbeholfen über die Schulter, hilflos. Sie will irgendetwas tun, irgendetwas sagen, um den Schmerz in seinen Augen zu lindern, doch sie weiß nicht, was.
Ach, Lion, sagt sie leise. Das Leben ist so grausam...

Sag mal Anuk... wie kommt es eigentlich das wir dich soweit weg von deiner eigentlichen Heimat in einem Sanatorium gefunden haben. Warum warst du dort?

Sie setzt sich wieder und wirft einen sarkastischen Blick auf das Lexikon auf dem Tisch.
Sanatorium... das war das Wort, was ich gesucht hatte. Mir ist das politisch korrekte Wort für Irrenanstalt einfach nicht mehr eingefallen.

Du kommst mir nicht so als ob du da hingehört hättest.

Ihre Miene verdunkelt sich.
Sie wussten nicht, was sie sonst mit mir machen sollten. Ich... ich meine... es war... wahrscheinlich das beste.

Er versucht sie etwas tröstent anzusehen
Was hatten sie denn für ein problem mit dir ich kann keinen Grund erkennen warum du dort hättest sein müssen. Und warum gerade hier in New York?

Ach, weißt du.. ich habe nie irgendwo hingehört. Und ich bin auch nicht direkt nach Amerika gekommen.. vorher war ich ein halbes Jahr in einem turvapaikka... in einem Sanatorium in Kaskinen, das ist an der finnischen Westküste.
Sie zögert.
Ich habe Stimmen gehört. Schon mein ganzes Leben, so lange ich denken kann. Sie waren immer bei mir.. und... wenn es dunkel wurde, dann...

Mit den Stimmen sollte man vorsichtig sein. Nicht alle sagen die Warheit, nicht alle haben gute absichten. Man sollte gut differenzieren und genau überlegen welchen man Vertrauen schenkt.

Anouk lacht auf.
Ich wäre nicht dort gelandet, wo ich euch getroffen habe, wenn diese Stimmen... sie haben mich nie in Ruhe gelassen, egal, wie oft ich sie darum angefleht habe. Sie waren bei mir, wenn ich andere Menschen traf, und erzählten mir, dass sie alle sterben würden... erzählten mir, wie sie...
Sie verstummt und starrt zu Boden.

Sind sie denn jetzt immernoch bei dir, diese Stimmen von damals?

Sie sind fort... bis auf eine.
Sie schaudert.

Er nimmt ihr Hände und umschliest sie mit den seinen
Vertraust du dieser Stimme, Anuk?