Mächtig viel Glamour

[Kojiro]

wieder dieser Gesang der sich n ihren Geist drängt. Ein kleines Mädchen gerade 9 mit einem Dolch.

[Judith]

Flüchtig berührt sie ihre Stirn mit einer Hand. Bekommt sie Fieber? Das wäre eine Erklärung... eine Katastrophe zwar, aber dennoch eine Erklärung...

[Kojiro]

Ihre Stirn ist kalt, zu kalt. Sie zittert...

[Judith]

Sie zieht eine Decke zu sich, die eigentlich für die Leseecke der Kinderbücher gedacht ist, und beisst sich auf die Lippen. Warum ausgerechnet jetzt? Wenigstens sind keine Kunden hier, zumindest für diesem Moment ist das günstig...

[Kojiro]

Wieder blitzen Gedanken auf... ein Mann, nackt auf einem Steinaltar... ein kleines Mädchen das über ihm kniet mit erhobenem Dolch...

[Judith]

Verdammt, flüstert sie und tastet nach der Wasserflasche. Wenn es nicht bald besser wird, muss sie zum Arzt fahren... sich irgendein Antibiotikum verschreiben lassen... gleichzeitig überlegt sie fieberhaft, in welchem Buch sie so ein Szenario hätte lesen können, oder in welchem Film es vorkam...

[Kojiro]

Diese Bilder scheinen so lebendig... so real... das Mädchen kniet, hebt den Dolch noch ein wenig höher... spricht auf Latein: Nehme das Schicksal seinen Lauf, ERWACHE oder werde ein Opfer für Schöpfung.
Ein Schuss fällt, direkt neben Samantha. Er hallt in ihrem Kopf wieder als sein er wirklich gefallen. Ein klingeln, ein Drönen...

[Judith]

Sie muss wieder zurück in die Wohnung... bevor sie noch ein Kunde in diesem Zustand sieht... sie schiebt die Decke zur Seite und verschließt wieder die Tür.

[Kojiro]

Sie zittert immernoch am ganzen Körper als stünde sie unter gröster Anstrengung.

[Judith]

Sie beisst die Zähne zusammen und versucht möglichst ruhig in ihr Schlafzimmer zu kommen.

[Kojiro]

Samantha wird kalt, trotz der drückenden hitze, Schüttelfrost. Gesichter tauchen vor ihrem inneren Auge auf, vertraute Gesichter, doch sie kann sie nicht erkennen. Je angesträngter sie versucht sie war zu nehmen desto mehr verschwimmen sie.

[Judith]

Sie lässt sich auf ihr Bett fallen und zieht die Decke bis zum Kinn hoch, lässt ihren Kopf auf das Kissen sinken und schließt die Augen. Angst kriecht in ihr hoch.. sie war noch nie wirklich krank... ist es normal, was hier passiert? Seitdem sie in dieser verfluchten Disco war, hatte sie Kopfschmerzen, und jetzt... ob ihr irgendjemand etwas ins Glas gekippt hat? Sie konnte sich ja noch nicht einmal erinnern, wie sie wieder nach Hause gekommen ist...

[Kojiro]

Als Samantha ihre Augen wieder öffnet und an die Decke starrt, verschwimmt diese, wird durchsichtig wie die restlichen Wände des Hauses, sie sind nicht weg, wirken nur Gesterhaft, unwirklich.

[Anonymous]

Was zum...
Sie greift mit zitternden Fingern nach der Wasserflasche, trinkt ein paar Schlucke und versucht aufzustehen. Irgendwo im Badezimmerschrank muss es doch etwas geben, was ihr weiterhelfen kann... irgendetwas...

[Kojiro]

Sie steht auf doch die Tür ist weg, an der Stelle wo sie sein müsste befindet sich eine dieser geisterhaften Wände.