Mächtig viel Glamour

[Judith]

Sonnenlicht kitzelt Kiyama an der Nase und weckt sie auf. Sie kann sich gar nicht erinnern, sich tatsächlich hingelegt zu haben, aber als sie ihre Augen aufschlägt, liegt sie auf der vertrauten Couch im Wohnzimmer über dem Café. Es verspricht, ein blendender Tag zu werden, auch wenn es erst kurz nach Sonnenaufgang sein kann - zu früh für die Schule, und... nun, Sonnenlicht. Es scheint ihr nicht zu schaden...

[Kiyama]

Sie blinzelt zunächst ein wenig in das Licht, bevor sie sich aufsetzt...
War es nur ein Traum?
Lächelnd streckt sie sich einmal, gähnt leise und sieht sich um...
Schule... wie viele Tage hatte sie verpasst? Was müsste sie aufholen...
Nein, das war wohl nicht der Grund, warum ihr Herz so kräftig schlug. Langsam fasst sie sich an den Hals, betastet die Bisspuren.
Wie im Traum sieht sie die Beine näher an sich, legt den Kopf darauf.
Aber es war kein Traum.
Sie lächelt kurz, erschaudert aber gleichzeitig... So viel noch, das sie wissen wollte, so viele Fragen... aber sie durfte ihn nicht treffen...diesen Vampir.
Langsam schiebt sie sich aus dem Kissenhaufen heraus, sucht sich die Kleidung für heute heraus, die wieder einmal stark an eine Schuluniform erinnert, heute aber mit Strümpfen, die sie wohl doch wärmen könnten, im Vergleich zu dem Rest.
Mit kleinen Schrittchen huscht sie zur Tür herüber und öffnet sie kurz, um hinauszuspähen.

[Judith]

Der Flur liegt noch still da, im Café regt sich nichts. Sie kann Fjells leises Schnarchen hören.

[Kiyama]

Mit flinken Schritten also macht sie sich auf ins Bad. Dort angekommen schaltet sie die Dusche ein und legt ihre Sachen beiseite und die Kleidung ab.
Bevor sie sich unter das Wasser stellt, betrachtet sie aber noch einmal sich und den Biss im Spiegel. Vorsichtig fährt mit ihren Fingern über die Wunde, um sich nochmal davon zu überzeugen.

[Judith]

Auch die Wunde ist immer noch da. Fast wie im Kino sieht sie aus, und die Berührung schmerzt kaum... nur ein wenig brennt es.

[Kiyama]

sie dreht sich ein wenig vor dem Spiegel, probiert, ob der Biss mit den Haaren abzudeken ist... oder wenn die Haare offen sind... als sie ein zufriedenstellendes Ergebnis gefunden hat, tritt sie unter die Dusche... nach den drei Tagen endlich wieder.
Leise beginnt sie, ein Lied zu summen, bis sie, nachdem sie sich lang genug unter dem Wasser aufgehalten hat, entscheidet, dann die Dusche doch wieder zu verlassen, sich abzutrocknen und sich anzukleiden.
Wieder horcht sie, ob bisher jemand aufgewacht ist.

[Judith]

Die Stufen zu Morags Zimmer knarren leise, und sie hört Schritte zur Küche hin. Ansonsten ist es immer noch ruhig. Von draußen dringt der Gesang einiger Vögel herein, etwas, dass zu hause in Japan eher selten zu hören war...

[Kiyama]

Also spaziert sie in die Küche, und sieht mal nach, wer dort so ist.

[Judith]

Morag sitzt dort, sie trägt ihr altmodisches Nachthemd und ist barfuß, die Haare sind hochgesteckt. Wenn es möglich ist, ist sie noch bleicher geworden. Auf dem Herd dampft ein Kochtopf vor sich hin und verströmt einen süßen Geruch, es wird wohl der Tee sein, den sie schon einmal probiert hat. Morag sieht langsam auf, und lächelt noch langsamer, aber es wirkt trotzdem nicht unehrlich.
Guten Morgen, Kiyama.
Ihr Flüstern ist kaum zu verstehen, Kiyama muss sich anstrengen.

[Kiyama]

Sie dreht sich ein wenig seitlich, achtet darauf, dass ihr nasses Haar über ihren Hals fällt und lächelt freudig.
"Guten Morgen. Es ist schön, dich wieder auf den Beinen zu sehen, ich mache sofort Frühstück."

[Judith]

Morag erhebt sich, um ein wenig in dem Topf zu rühren und ein feines Pulver in den Tee rieseln zu lassen.
"Wenn du möchtest? Aber ich glaube, an einem Samstag musst du noch lange darauf warten, dass sie aufstehen, um sich deine Köstlichkeiten zu Gemüte zu führen."

[Kiyama]

"Einem Samstag...?"
Sie tritt an den Tisch und lässt sich auf einen Stuhl sinken.
"Oje, dann kann ich ja gar nicht in die Schule gehen... Dafür habe ich aber Zeit, um...
...die Aufgaben nachzuholen."

[Judith]

Die Sluagh lächelt etwas verwundert über diese Worte, während sie den Tee in eine Kanne giesst. Er ist beinahe so zähflüssig wie Honig, aber schon allein der Geruch ist betörend.
"Du gönnst dir wohl nie etwas Ruhe. Aber wenn du Thor später anrufst, kann er dir bestimmt sagen, was du versäumt hast."
Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und holt eine Tasse aus dem Regal, dann hält sie Inne.
"Möchtest du auch etwas trinken?"

[Kiyama]

"Oh ja, bitte."
Sie zieht den Stuhl an den Tisch und setzt sich nun richtig darauf.
"Es ist ja nicht so, dass ich nicht gern zur schule gehen würde... viel schlimme rist aber, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich den Unterricht verpasse."

[Judith]

Morag stellt eine zweite Tasse zu der ersten und giesst den beiden Frühaufstehern Tee ein, dann stellt sie alles mitsamt der Kanne auf den Tisch und setzt sich wieder.
"Warte noch kurz, bevor du trinkst, es ist sicherlich noch zu heiss."
Sie streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn und sieht hinüber ins Wohnzimmer.
"Ich sollte mich endlich darum kümmern, dass du ein eigenes Zimmer bekommst... auf der Couch zu schlafen, ist auf Dauer bestimmt ungemütlich."
Sie nippt kurz an dem Tee, dann stellt sie die Tasse wieder ab.
"Du fühlst dich wirklich schlecht, wenn du nicht zur Schule gehst? Das ist selten..."