Sie bemerkt rasch, dass sie weitaus schneller läuft als jemals zuvor... dass die Bäume um sie herum zu einer verschwommenen, grünen Fläche werden und der Wind mit ihren Haaren spielt...
Je mehr sie darauf achtet, desto leichter fällt es ihr. Doch nach einigen Minuten kommt ihr eines in den Sinn - so weit, wie sie gelaufen ist, war der Hinweg nicht...
Allmählich wird sie langsamer. Nicht nur das, sondern sie geht auch ein paar Schritte rückwärts. "Gar nicht gut" Denkt sie noch, als sie sich kurz umsieht, ihren Fuß aber nicht bewegt... Und wie jetzt weiter? Einfach zurücklaufen? Nach Murphys Gesetz würde sie so Lavinia nicht finden. Nun, sie hatte ein Handy, aber es würde Stunden dauern, erst Newgateshire, dann ihre Position zu finden, und eine Nummer hatte sie bislang nicht. Langsam sieht sie an einem Baum empor zu dem schneebehangenen Baumkronen. Wie gewaltig und bedrohlich sie wirken konnten, war ihr noch gar nicht aufgefallen. Schwer schluckt sie und legt die Arme um den Körper. Was jetzt? Wieder sieht sie sich um, vielleicht folgt Lavinia ja gleich?
Zuletzt geändert von Kiyama am 08.06.2008, 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
Einen Wald wie diesen kannte sie bisher höchstens aus dem Fernsehen oder von Bildern... doch obwohl die mächtigen, alten Bäume unter ihrer glitzernden Schneelast wunderschön wirken, kommt es ihr doch vor, als sei hier etwas nicht so, wie es sein sollte. Es ist sehr ruhig, als sich die Besorgnis in ihr breit macht, ist dieser Umstand um so deutlicher zu spüren. Fast körperlich ist diese drückende, tote Stille, der etwas Hoffnungsloses beiliegt. Lavinia kommt nicht, und es wäre auch unwahrscheinlich, dass sie hätte mithalten können. Statt dessen steigt ihr wieder dieser feine Geruch von Asche in die Nase, den sie auch auf dem Hinweg kurz bemerkt hatte.
Ihr Körper beginnt wegen der Kälte und der aufkeimenden Angst zu zittern und hilflos reibt sie über ihre Oberarme. Die Gänsehaut dort ist nur zu gut zu spüren und ein Schauer läuft ihr über den Rücken, der nicht nur unangenehm ist, sondern eisige Kälte in ihren Körper lässt. Die Tränen, die sich in ihren Augen sammeln, bemerkt sie nur langsam, ebenso aber den Geruch von Asche. Was konnte das sein? Die Neugier treibt sie an, dort nachzusehen, und es braucht nicht lang, bis sie verdrängt hat, wie weit sie wohl vom Weg abgekommen ist.
Keinerlei Fußspuren sind hier zu finden, zwar ist sie auf einem schmalen Weg, aber den scheint schon seit längerer Zeit niemand mehr passiert zu haben. Als sie ihm eine Weile lang folgt, wird der Geruch stärker, durchdringender, obwohl er gleichzeitig alt wirkt.
Wie Lavinia es ihr gesagt hatte, konzentriert sie sich auf ihre Umgebung, versucht, ein Gefüge zu finden, das das alles hier einschließt, vielleicht auch die Asche. Niochtsdestotrotz tritt sie näher an den Ursprung des Geruches heran.
[Leere... nichts als Leere dort, wo etwas sein sollte. Sie fühlt, wie etwas fast gewaltsam aus dem Gefüge gerissen wurde, und dieses Gefühl ist so stark, dass die Präsenzen der Bäume kaum noch zu erkennen sind. Ihr wird ein wenig übel, und für einen Moment fällt es ihr schwer, sich auf den Beinen zu halten.
Sie gibt dem Drang nach, sich niedersinken zu lassen und verharrt einige Zeit so, dann schüttelt sie aber dne Kopf und geht wieder weiter. Irgendetwas stimmte hier nicht, und sie würde den Ursprung finden.
Nicht wirklich unnauffällig, befindet sich im Dickicht, dass sie passiert, ein Loch wie herausgerissen. Die Dunkeheit dahinter ist gähnend und jagt ihr einen Schauer über den Rücken.
Auch wenn sie die Neugierde heirhergebracht hatte, verhinderte die Angst, dass sie ein paar Schritte näher gehen konnte. Mit weit geöffneten Augen starrt sie diese Dunkelheit an und wartet erstmal darauf, dass ihre Glieder sich wieder rühren mögen.
Also tritt die den Rückzug an. Sie versucht zunächst, einfach nur weg von der stelle zukommen, die so seltsam und befremdend wirkt. Dann aber wird sie wieder langsamer. Wie genau sollte sie jetzt hier heraus finden?