Mächtig viel Glamour

[Kiyama]

Langsam legt sie der Sluagh die Decke um die Schultern, zieht sich dann einen Stuhl näher, um sich sekbst darauf zu setzen.

[Judith]

Als sie ihre Schultern berührt, stößt Morag einen heiseren, erstickten Schrei aus, und dunkelrotes Blut breitet sich auf dem Rücken des Kleides aus.

[Kiyama]

Erschrocken zieht sie die Hände zurück und starrt hilflos auf das Blut. War es ihre Berührung gewesen, die sie verlezt hatte? Sie sollte besser nicht einfach weiter machen und so Morag in Gefahr bringen. Sie faltet die Decke auf dem Weg nach oben wieder und sucht Lavinia, an deren Tür sie dann auch klopft.

[Judith]

Recht schnell reht sich etwas in ihrem Zimmer, und bald darauf steht Lavinia in der Tür, offensich erst halb wach und mit zerzausten Haaren. Merkwürdigerweise haftet ihr dennoch diese feine Aura von Stärke an, die meist im Gegesatz zu ihrer unauffälligen Kleidung und ihrem bescheidenen Verhalten steht. Verschlafen mustert sie Kiyama und runzelt ein wenig die Stirn.
Was ist los, ist etwas nicht in Ordnung?

[Kiyama]

"Morag ist...die hat...es..."
Sie greift einfach nach der Hand der Sidhe und zieht sie zu dem Tisch, an dem sie die Sluagh zurückgelassen hat. In der anderen Hand hält sie die gefaltete Decke.

[Judith]

Sie bleibt wie angewurzelt stehen, dann atmet sie ein paarmal tief durch.
"Hör zu", [sagt sie mit zitternder Stimme,
im Wohnzimmer ist ein Telefon, ich möchte, dass du Thor anrufst. Seine Nummer steht auf einem Zettel, du wirst sie schon finden. Danach weck Fjell, er weiß Bescheid.
Dann läuft sie nach unten.

[Kiyama]

"J-ja..."
Kurz sieht sie sich um und eilt dann zum Telefon, um die Nummer zu suchen und einzugeben.

[Judith]

Sie findet die Nummer sofort, und auch das Telefon, dass sehr große, breite und unterschiedlich gefärbte Tasten hat. Lange muss sie nicht klingeln lassen, dann wird der Hörer abgenommen und die ruhige, für die Uhrzeit sehr wache Stimme des Lehrers ist zu hören.
Morrisson?

[Kiyama]

Sie staunt nicht schlecht bei dem Namen und sieht nochmals auf den Zettel.
"Herr Lehrer? Taoka Kiyama hier. Ich bin im Tarot Café und Morag braucht dringend Hilfe..."
Sie redet einfach drauf los, muss aber feststellen, dass ihre Stimme zittert.

[Judith]

Thor schaltet erstaunlich schnell und zeigt keine Anzeichen der Angst, die diese Nachricht in Lavinia auslöste.
"Ganz ruhig",
sagt er besänftigend, und seine Stimme gibt ihr das Gefühl, er wisse für alle Probleme der Welt eine Lösung.
"Ich weiß, dass es dir Angst machen muss, aber es ist wichtig, dass du jetzt ruhig bleibst, es kommt alles wieder in Ordnung, hörst du? Ich bin sofort bei euch, bis dahin halte dich an die Anweisungen der anderen, ja?"

[Kiyama]

"Ja, das werde ich tun. Bitte, helfen Sie ihr."
Sie wartet nicht mehr, sondern legt schon auf, um auch gleich zu Fjell zu laufen und gegen seine Tür zu klopfen. Ruhig bleiben! mahnt sie sich im Stillen.

[Judith]

Aus Fjells Zimmer kommt keine Antwort, aber sie kann ihn leise schnarchen hören, wenn sie sich Mühe gibt.

[Kiyama]

Sie drückt langsam die Klinke herunter und blickt hinein. Dann geht sie doch recht sicher für ihre Verhältnisse auf ihn zu und hockt sich neben ihn.
"Fjeeee~ll"
Leise, aber bestimmt spricht sie.

[Judith]

Das unbeschreibliche Chaos in seinem Zimmer nimmt sie nur am Rande wahr, denn das erste, was ihr auffällt, ist, dass er nicht in seinem Bett liegt, sondern mit einem Kissen an sich gedrückt auf der breiten Fensterbank liegt und zusammengerollt wie eine Katze schläft. Als er ihre Stimme hört, zucken seine Ohren leicht und er öffnet schläfrig seine Augen, im zu ihr hoch zu blinzeln.
"Ist schon Morgen?",
brummt er undeutlich.

[Kiyama]

Sie fasst nach seinem Handgelenk und zieht etwas daran.
"Komm schnell mit, Morag ist...komm mit!"
Ihr fällt immer noch nicht ein, wie sie es beschreiben sollte, aber sie deutet einfach zur Tür hinaus.