Nachdem der Trubel der letzten Wochen vergangen ist, wird es wieder still in Newgateshire. Die letzten Schultage vor den Ferien verlaufen ohne besondere Ereignisse. Die Bäche und Seen frieren zu und werden schon nach wenigen Tagen von einer dichten, weißen Schneedecke überpudert. Für Kiyama ein recht neuer Anblick, tauchen in allen Fenstern der kleinen Stadt elektische Lämpchen und Lichterketten auf, Newgateshire strahlt eine friedliche Ruhe aus. Ganz so friedlich ist es im Hause Tanemura nicht, mit einmaligem Planungsgeschick wandert Kojiros Mutter durch das Haus, weist an, Koffer zu packen, Geschenke einzuwickeln und Grußkarten vorzubereiten, die an amerikanische Freunde verschickt werden sollen - die allweihnachtliche Fahrt nach Tokyo steht bevor. Gerade hat sie Kojiro und Miako buntes Papier in die Hand gedrückt, um geschätzte fünfundzwanzig Kleinigkeiten einzuwickeln, sie selbst steht in der Küche und kocht Tee. Im Tarot Café gibt es keine Lichterketten, es hat sich wohl keiner die Mühe gemacht, zu dekorieren. Aber der Kamin ist an und Fjell räkelt sich wohlig davor, während der Schnee in seinem Fell langsam schmilzt. Von Morag ist nichts zu sehen, Lavinia sitzt auf der Fensterbank und strickt.
Wie jedes Jahr sitzt Kojiro etwas ratlos vor dem Geschenkpapier. Seine einpackkünste sind eine katastrophe und das weiß seine Mutter. doch jedes Jahr wieder lässt sie ihn daran verzweifeln. vieeicht hofft sie ja das er es eines tages einmal lernt. Kojiro greif nach dem erst bessten Teil von dem geschenkehaufen und betrachtet es einen Moment, bevor er versucht das Papier einzupassen.
Das Papier knittert schon nach den ersten Sekunden. Miako rutscht grinsend neben ihn. "Nein, Nii-chan, so geht das nicht. Du musst viel vorsichtiger sein." Dann demonstriert sie ihm mit ihren kleinen Fingern, wie man es macht, fast zu schnell, um hinzusehen, und faltet noch einen kleinen Kranich, den sie auf das Geschenk setzt.
etwas bedröppelt beobachtet er wie seine kleine Schwester das Geschenk verpackt. Miako warum machst du das nicht einfach und ich ...öh...mach was anders...
Miako nickt mit gespieltem Ernst. Gut. Das machen wir. Dann verpackt sie weiter, sehr schnel... vielleicht etwas schneller als sonst. Einmal meint er aus den Augenwinkeln zu sehen, wie der Kranich den Kopf bewegt, doch als er genauer hinsieht, bleibt das Papiertier starr.
Er lässt sich nach hinten auf den Teppich fallen und blickt an die Decke. Sag mal Miako...was hällst du von der Idee Kiyama zu fragen ob sie nicht lust hätte mit zu kommen? sie würde bestimmt gerne zu ihrer Famiele in den Ferien...
Irgendwie schafft sie es, die Geschenke in völlig andere Formen zu verpacken, als es von ihrer Gestalt eigentlich möglich wäre. Ein Fläschchen mit Ahornsirup verwandelt sich unter ihren Papier faltenden Händen in einen Frosch, ein Kerzensortiment in ein sich aufbäumendes Einhorn. Währenddessen summt sie die ganze Zeit vor sich hin und lächelt selbstvergessen.