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Spiegel





Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 17:28

Nach einer Weile hat Bijoux sich wieder beruhigt, doch irgendetwas an ihr ist anders als sonst. Das ist nicht mehr als ein Gefühl, doch kann es sein, dass ihre Augen ihn anders ansehen als zuvor?
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von Anzeige » 28.04.2008, 17:28

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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 17:38

Langsam geht Nathan den Weg des Spiegels entlang. Mittlerweile hat Sprach aufgehört sich zu beschweren und die schwarze Siluette Bijoux schleicht neben seinen Füßen.
"Oh, man, Wo steckst du wieder? Warum musst du eigentlich immer ins Nichts verschwinden?", ein leicht genervter Blick untermalt seine Gedanken, während er vorsichtig Schritt für Schritt den Weg weiter entlangschreitet.
In der Vergangenheit waren diese Wege immer sicher gewesen. Aber er hatte genausogut gelernt, dass seine Feinde überall sein konnten, also blieb er wachsam und beobachtete jedes Detail das wichtig sein könnte.
Als sein Blick bei Bijoux hängen blieb bemerkte er, dass sie ihn irgendwie anders ansah. Sie war schon zu Beginn der Reise aus irgendeinem unerfindlichen Grund sauer auf ihn gewesen und er wusste bisher nicht was er falsch gemacht hatte.
~"Was ist los mit dir?"~, sandte er einen Gedanken an sie, ohne zu wissen ob sie ihn überhaupt erhalten würde, geschweige denn verstehen.
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 17:45

Bijoux sieht ihm genau in die Augen, sie scheint wohl gespürt zu haben, dass er versuchte, sie zu erreichen... doch ihre Antwort erklingt nicht in seinem Kopf, nur ihr vorwurfsvoller Blick trifft ihn noch eine Weile, bevor sie den Kopf wieder abwendet und weiter läuft. Grau und undurchdringlich steht die Nebelwand rechts und links von dem Gang, den der Sluagh durchschreitet, doch still ist es nicht... immer wieder erklingen seltsame Geräusche, die er nicht zuordnen kann, mal leise, mal so laut, als sei ihre Quelle direkt neben ihm im Nebel verborgen...
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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 18:07

Nathan wendet seinen Blick von Bijoux ab und versucht sich auf die Geräusche zu konzentrieren.
"Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Vielleicht sollte ich in nächster Zeit achtsamer sein."
Waren die Geräusche Stimmen? Schreie und Rufe? Oder doch nur irgendwelche sinnlosen Geräusche. Er war blind in den Spiegel gelaufen, ohne vorher darüber nachzudenken, wohin er führen konnte. Im nachhinein schalt er sich für seine Dummheit. Sein Eidkreis hatte es tatsächlich geschafft was keiner geschafft hatte, soweit er sich zurückerinnern konnte - sie waren ihm auf die Nerven gegangen. Und das hatte er jetzt davon, er hatte nicht aufgepasst und war womöglicherweise mitten in etwas geraten was er nicht beherrschen konnte. Und doch schossen ihm jetzt wieder die Bilder der Mitglieder des Eidkreises durch den Kopf:
Ganz vorn Kojiro. Er verkörperte alles was bei Nathan auf Ablehnung stieß und langsam begann sich aus Intoleranz sowas wie Abwendung zu entwickeln. Er war ein Troll, von Thor abgesehen der größte unter ihnen und doch kroch er so weit am Boden.
Dann ihr Neuzugang. Er konnte sie noch nicht genau einordnen. Die meiste Zeit war sie gut drauf und ließ sich nicht anmerken, dass sie eigentlich wo ganz anders sein wollte, doch dazwischen kamen immer diese Phasen. Die Phasen wo ihr Selbstwertgefühl gegen Null tendierte.
"Naja, vielleicht sind alle Japaner so."
Kelthy. Sie mochte ihn nicht .... und was war gut so. Bisher hatte er noch keinen Verwendungszweck für sie finden können, außer, dass sie allen anderen auf die Nerven ging. Naja, ihm sollte es egal sein.
Und Vesa - er überlegte - gegen Vesa hatte er noch nichteinmal was. Nathan hätte es zwar nie zugegeben, aber Vesa war ihm ein Stück weit sympathisch - er war Nathan garnichtmal so unähnlich - nur seine Anfälle von Gruppenzwang störten das Bild.

Und die Mentoren waren sowieso eine Sparte für sich über die er sich noch genauer kümmern musste, aber das hatte Zeit, gerade bedurften wichtigere Dinge seiner Aufmerksamkeit, auch wenn einer dieser Gründe eine Mentorin war ... seine Mentorin.
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 18:16

Sprach regt sich mit einem leisen Schmerzenslaut. Er sieht sich um und schüttelt dann fassungslos den Kopf.
Ich kann nicht glauben, dass du so wenig dazulernst,
stößt er hervor. In seinen Augen spiegelt sich der Nebel, doch nicht nur der... Nathan könnte schwören, dass die Schemen, die das Abbild des Tunnels in den Rabenaugen durchziehen, Gesichter haben, und mit den Geräuschen verbunden werden können, die manchmal wie Worte klingen, manchmal aber auch wie etwas gänzlich anderes.
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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 18:22

Nathan nahm Sprachs Kommentar ohne eine Regung, doch als er den Tunnel und die Gesichter in seinen Augen sah blieb er abrupt stehen. Er hielt Sprach nah genug vor sein Gesicht, dass er ihm in die Augen sehen konnte, aber weit genug um vor seinem Schnabel in Sicherheit zu sein. Dann verstärkte er den Druck auf den Raben und fügte mit einem übel gelaunten, um nicht zu sagen bösen, Ton hinzu: "Wer bist du wirklich? Und was weißt du, was du mir noch nicht gesagt hast?" Und um seine Worte zu verstärken erhöhte er nocheinmal den Druck.
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 18:26

Faszinierend, dass du diese Frage... gerade mir stellst...
keucht Sprach, und es soll seine einzige Antwort bleiben. Er zittert ein wenig, und sein rechter Flügel blutet von einem Krallenhieb, den ihm wohl Bjioux zugefügt hat.
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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 18:39

Den Bruchteil einer Sekunde spielt er mit dem Gedanken einfach zu zu drücken, doch dann entschließt er sich dagegen, man kann nie wissen wozu man dieses nutzlose Stück doch noch brauchen kann.
Mit festen Schritten setzt sich Nathan wieder in Bewegung und folgt dem Gang des Spiegels.
Erst nach einer ganzen Weile spricht er laut: "Wer bist du? Und warum bist du in Bijoux' Körper? Oder bist du es gar selbst?"
Während er spricht behält er einen Seitenblick auf Sprach und sollte er nur irgendeine Miene verziehen, oder einen laut von sich geben würde Nathan zudrücken.
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 18:44

Bijoux bleibt stehen und maunzt leise, fast könnte man meinen, Verzweiflung liegt in ihrem Gesicht. Dann streicht sie um seine Füße und bleibt neben ihm sitzen. Sprach hat die Warnung wohl verstanden, keine Regung abgesehen von seinem unregelmäßig schlagendem Herzen ist zu bemerken, er blinzelt noch nichtmals.
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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 18:50

"Dann eben ins Ungewisse."
Nathan geht weiter ohne auch nur auf einen der beiden großartig zu achten. Irgendwo muss doch das Ende dieses verdammten Tunnels sein.
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 18:58

Als er weitergeht, ist Bijoux wieder vor ihm, ihre Blicke huschen aufmerksam nach links und rechts. Manchmal geht sie etwas langsamer, doch stehen bleibt sie nie. So vergeht eine lange Zeit, unnatürlich lang, könnte er meinen... plötzlich faucht Bijoux und sträubt ihr Fell, und Nathan steigt ein metallischer, schwerer Geruch in die Nase... vor ihm ist der Nebel nicht länger grau, tiefes Schwarz pulsiert dort, und auch der Durchgang ist kaum mehr als eine Hand breit. Eine dunkle, schimmernde Flüssigkeit bedeckt den Boden...
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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 19:09

Langsam mit bedächtigen Schritten geht Nathan auf die schwarze Flüssigkeit zu. Sprach hat er wenige Meter vorher schon achtlos zu Boden fallen lassen. Mit aufmerksamen Blick sah er Bijoux an, eine Reaktion ihrerseits könnte ihn mögliche Gefahren früh erkennen lassen.
Als er an der Flüssigkeit angekommen is lässt er sich vorsichtig in die Hocke sinken und betrachtet sie genau, dann hält er vorsichtig seine Handfläche über sie
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 19:14

Bijoux hält ihn nicht auf, aber sie bleibt dicht bei ihm, ihr Fell immer noch gesträubt und ihre Krallen ausgefahren. Eine konkrete Gefahrenquelle scheint sie nicht ausmachen zu können, und so bleibt sie wachsam, mehr noch, alarmiert. Als Nathan sich über die Flüssigkeit beugt, stellt er fest, dass die schwarze Farbe nur ein Ergebnis der Spiegelung war, und noch bevor er den Geruch als den Blutgeruch erkennt, der schon gestern nach dem Kampf gegen die Doppelgänger in der Luft lag, erkennt er, was er dort vor sich hat.
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Re: Spiegel

Beitragvon Nathan » 28.04.2008, 19:32

Es war Blut. Eine Pfütze aus Blut. Doch von wem?
Vorsichtig berührte er das Blut mit den Singerkuppen seiner rechten Hand, nur soviel, dass sie gerade eben ein paar Tropfen an ihnen hafteten. Er nahm die Finger und sah sie an, dann rieb er das Blut zwischen den Fingern. Dann strich er sie am Boden ab und stand bedächtig auf, während hinter ihm Bijoux fast die Wand hochlief.
"Von wem ist das Blut?"
Dann ging er näher an die pulsierende Schwärze heran und streckte vorsichtig die Finger nach ihr aus.
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Re: Spiegel

Beitragvon Judith » 28.04.2008, 19:36

Der dunkle Nebel reagiert nicht, Nathan kann seine Hand nähern, ohne dass etwas geschehen würde. Bijoux ist nicht so vorsichtig, sie stubst ihn kurz mit der Pfote an, maunzt noch einmal und ist dann im undurchsichtigen Schwarz verschwunden.
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