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Dunkle Stunden





Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 14:24

Dunkel und fast sternlos spannt sich der Himmel über Newgateshire, und ein kalter Wind, der nach Salz und dem Feuer von Kaminen riecht, streicht mit klagenden Lauten um die Klippen. Der Ozean, der sich vor Nathan erstreckt, ist unruhig, eine unbarmherzige Brise aus dem Westen peitscht die Wellen vor sich her und lässt sie mit einem harten Grollen auf dem Strand niedergehen. Die Kerze, die der junge Sluagh entzündet hat, flackert, doch das Feuer hält sich hartnäckig und gibt dem Wind nicht nach. Ansonsten ist es ruhig.... keine störenden Geräusche dringen aus der Stadt zu den Felsen hinüber, Nathan bleibt in seinen Gedanken ungestört. Zumindest so lange nicht, bis er eine Präsenz in seinem Kopf spürt, vertraut ist sie, aber dennoch im ersten Moment ungewohnt für ihn, denn anders als die der anderen, die immer gleich bleiben, kommt es ihm langsam vor, als würde Morags geistige Anwesenheit Facetten und Tiefen haben, die so zahlreich sind, dass sie abgesehen von einer Grundfärbung, die er immer wieder erkennt, nie dieselbe ist.
"Störe ich?", flüstert sie leise in seinen Gedanken.
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von Anzeige » 26.05.2008, 14:24

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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Nathan » 26.05.2008, 15:01

Seit geraumer Zeit steht Nathan nun an der Klippe und sieht gedankenverloren aufs Meer hinaus. Der stürmische Wind fährt durch seine Haare und spielt mit seiner Kleidung. Kein einziges Geäusch dringt aus der Stadt hierher hinauf und die Wellen, die donnernd auf die Felsen und den Strand auflaufen scheinen ihn von allem abzuschirmen. Er ist allein, zumindest bis er eine er die Stimme Morags in seinen Gedanken hört. Sie ist vertraut, aber anders als all die Male zuvor. Ihre Anwesenheit besitzt unendlich viele Facetten und Tiefen, die jedes Mal anders sind.
Es vergehen einige Minuten, in denen vollständige Stille herrscht. Er sieht hinauf. Der Himmel ist schwarz und von einer dichten Wolkendecke verhangen. Als er den Kopf wieder senkt: ~"Nein. Nicht mehr."~ Wie immer klingt seine Stimme noch immer emotionslos und kalt, doch irgendetwas ist diesmal anders, nur eine Winzigkeit, dass man nicht sofort sagen kann was es ist, nur das es fehlt. In seiner Stimme fehlt .... die Ablehnung .... die er sonst immer mitklingen lässt.
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 15:13

Eine Weile ist wieder nur das Meer und der seltsam seelenvolle Wind zu hören, dann spürt er mehr, als dass er es hört, wie die schneebedeckten Gräser sich biegen, weil jemand auf ihnen in seine Richtung geht. Es ist seine Mentorin, die langsam zu ihm kommt, der brennenden Kerze einen respektvollen Blick zollt und ihm dann ein Lächeln schenkt. Die fast schmerzhaft deutliche Menschlichkeit, die ihr nach dem Kampf mit Gryphius anhaftete, ist wieder verschwunden, aber auch die unheimliche Aura von Macht, die ihre Gestalt zuvor umgab. Sie wirkt wie in den Tagen, als er sie kennen lernte, eine Kithain seiner Art mit Fähigkeiten, die nur leicht durch ihre Aura scheinen. Auch Fergus ist dort, er wirkt deutlich angeschlagen und hält sich respektvoll im Hintergrund.
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Nathan » 26.05.2008, 15:29

Langsam nähert sich Morag ihm und stellt sich neben ihn und immernoch sieht Nathan hinaus aufs Meer hinaus. Er scheint nicht das Gespräch eröffnen zu wollen, aber er scheint auch nichts dagegen zu haben sich mit jemandem zu unterhalten. Er scheint anders als all die Zeit zuvor. Er wirkt nicht mehr abweisend, kalt und zurückgezogen, in seine eigene Welt. Er scheint sich der Welt geöffnet zu haben und dennoch haftet ihm noch immer das Gefühl der Einsamkeit und Trauer an, auch wenn es gerade nur schemenhaft zu erkennen ist.
Seine Augen sind in die Ferne gerichtet und vermitteln nicht mehr das Gefühl des endlosen Fallens, sondern tragen ein seltsames Leuchten in sich. Ein Lichstrahl in das Dunkel seines Selbst.
Zuletzt geändert von Nathan am 26.05.2008, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 15:36

Auch ihr scheint nicht zum Reden zumute zu sein, sie folgt seinem Blick auf das endlos wirkende Meer und hängt eigenen Gedanken nach, kurz sieht sie zu Boden, als Bijoux um ihre Beine streicht, und wendet sich dann Nathan zu.
"Es scheint, als sei die Gefahr, die über der Stadt lag, zunächst gebannt",
sagt sie leise.
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Nathan » 26.05.2008, 15:59

"Es scheint so.", Nathans Worte klingen wie vom Wind getragen und werden fast hinfortgeweht. Er wendet dabei seinen Blick nicht vom Meer ab. "Verrat mir, warum bist du hier? Alles was du mir sagen könntest, könntest du mir doch auch per Telepathie übermitteln.", und nach einer kurzen Pause fährt er fort, immernoch mit der für ihn ungewohnten Stimme: "Bisher halte ich dich nicht für jemanden, der schnell Freundschaften schließt. Auch wenn wir den Blutsbund geschlossen haben, hast du dich dennoch immer distanziert. ... Warum besuchst du mich nun?"
Zuletzt geändert von Nathan am 26.05.2008, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 16:12

Sie antwortet nicht sofort, streicht Bijoux kurz über den Kopf, doch die Katze faucht nur leise und setzt sich neben Nathan.
"Ich mag dieses Meer", sagt Morag, während der Wind zögernd mit ihren Haaren spielt.
"Es gab Zeiten, da dachten die Menschen, es sei eine andere Welt, die sich hinter den Wellen verbergen würde... auch, wenn sie nie erfahren würden, dass es stimmte..."
Sie räuspert sich leise, als sie merkt, dass sie abschweift.
"Ich hätte über meine Gedanken mit dir reden können, das ist wahr... trotzdem, manchmal ist diese Art der Unterhaltung unzulänglich... ich wollte mich nur vergewissern, dass alles in Ordnung ist..."
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Nathan » 26.05.2008, 16:17

"Wie kommst du darauf, dass mit mir nicht alles in Ordnung sein sollte?"
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 16:23

Sie zuckt unbestimmt mit den Schultern.
"Es ist ein Gefühl, und wir haben einen Kampf mit einem gefährlichen Gegner überstanden... an dessen gutem Ausgang du durchaus nicht unschuldig bist."
Ein kleines Lächeln zuckt um ihre Mundwinkel.
"Wenn ich mich täusche, was dein Befinden angeht, umso besser."
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Nathan » 26.05.2008, 16:33

"Du weißt, mir hat das kämpfen und töten noch nie etwas ausgemacht, deswegen frage ich mich, warum du dir Gedanken machst."
Dann dreht sich Nathan um. Er geht ein paar Schritte, die Hände in den Hosentaschen und lässt die beiden hinter sich. Nach einigen Metern bleibt er nocheinmal stehen, hebt den Kopf und spricht, ohne sie anzusehen.
"Es waren nicht wir die ihn getötet haben, es war seine eigene Überheblichkeit."
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 16:42

"Dass du töten und kämpfen kannst, ist mir durchaus bewusst, und ich bin nicht davon ausgegangen, dass es dir Unwohlsein bescheren könnte."
Sie macht keine Anstalten, ihm zu folgen, aber Bijoux verlässt ihren Platz an der Klippe und zieht sich in seinen Schatten zurück.
"Seine Überheblichkeit... wohl wahr... er glaubte, eine Falle gestellt zu haben, der ich nicht entkommen konnte... und er hätte Recht gehabt, wenn sich nicht mit der Zeit etwas verändert hätte..."
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Nathan » 26.05.2008, 16:49

"Und deswegen verstehe ich nicht warum du hier bist." Mit einem letzten Blick zum Himmel schritt er weiter.
"Vielleicht werde ich ja eines Tages verstehen."
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Re: Dunkle Stunden

Beitragvon Judith » 26.05.2008, 16:59

Sie sieht ihm nach, aber nur kurz, dann setzt sie sich auf einen Felsvorsprung und betrachtet weiter das Meer, während die Kerze weiter brennt und der Wind für Nathan unverständliche Lieder singt.
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