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A long way to go ...





A long way to go ...

Beitragvon Horus » 28.11.2009, 19:11

Es ist mitten in der Nacht, wie spät genau kann er nicht sagen, jedenfalls sehr spät. Die Welt um Nathan ist dunkel, lange Schatten ziehen sich über den Boden, verkriechen sich in kleine Ecken und meiden das silbrige Licht des Mondes. Er spendet gerade soviel Licht, dass man nicht über seine eigenen Füße stolpern würde und die Umgebung erkennen kann, doch all die detaillierten Geheimnisse in der Tiefe der Schatten versunken bleibt.

Wie als ob er schon immer da gewesen wäre, sitzt Nathan in der Mitte des Raumes und nur sein flach gehender Atem deutet darauf hin, dass er lebt. Er hat die Augen geschlossen und den Kopf leicht geneigt, als ob er nachdenken würde. Er sitzt im Schneidersitz und hat seine Hände auf den Knien liegen.
Es ist eine wundervolle Ruhe, nichts scheint zu stören, nichts dringt an sein Ohr, findet den Weg in sein Bewusstsein. Nathan blendet all die Eindrücke und Gedanken aus, versetzt sich in eine Art Trance. Sein Puls erreicht einen neuen Status der Entspannung, für viele wäre dieser Zustand wohl anstrengend, doch für ihn war es genau richtig, seinen Geist von der materiellen Welt zu befreien.
In der unendlichen schwarzen Tiefe des Nichts existiert nur noch er. Dann erweitert er sein Bewusstsein. Sein Körper, der regungslos auf dem Boden sitzt. Der kleine Raum in dem er sich aufhält. Das Gebäude. die Stadt. Mit jedem Schritt erreicht er eine neue Dimension.
Auf den Straßen laufen vereinzelte Menschen umher. Nebenan schlafen die restlichen Mitglieder seines Eidkreises. Dort ist Kiyama, Kelthy, Kojiro. Doch weder die Menschen dort auf den Straßen, noch seine Gefährten sind Ziel seiner Aufmerksamkeit. Er folgt dem seichten lila Schein, der ihn zielsicher zu den Gedanken seiner Mentorin führt.
Ganz leicht nur berührt er sie, um mit ihr in Kontakt zu treten. Ganz leicht, dass sie seine Anwesenheit spürt.

Er wartet einen kurzen Augenblick, dass sie sich seiner gewahr wird, bevor er ihr seine Gedanken übermittelt. Ganz frei von den körperlichen Zwängen, schwingt der Hauch der Gelassenheit und Ruhe mit, in der er sich befindet. Es ist eine nüchterne Ruhe.

"Können wir reden?", erklingt seine Stimme in ihren Gedanken. Es ist eine einfache Anfrage, ohne Drang oder Zwang darin.
"Only a fool draws a sword he can´t wield."
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von Anzeige » 28.11.2009, 19:11

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Re: A long way to go ...

Beitragvon Judith » 30.11.2009, 15:33

"Das können wir immer", vernimmt er fast augenblicklich ihre Stimme. Es ist, als wäre sie schon die ganze Zeit da gewesen, schweigend, gerade so weit entfernt, dass er von ihrer Anwesenheit nicht gestört wurde.
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Nathan » 30.11.2009, 18:55

Er war nicht sichtlich darüber verwundert, dass Morga ihm so schnell antwortete. Er vermutete schon eine ganze Weile, dass ihr Geist niemals schlief und ständgi wachte. Dass sie aber anscheinend gar nicht so weit entfernt zu sein schien, mit ihren Gedanken, stieß ihm ein wenig schwerer auf, als ihm lieb war. Beobachtete sie ihn? Wenn ja, wie lange schon? Vertraute sie ihm nicht? Und warum stellte er sich solche Fragen?

Doch sein Geist blieb ruhig, wie ein tiefes, schwarzes Gewässer und selbst ihre Antwort schien nicht einmal eine kleine Welle zu verursachen. Für Nathan bestand die Welt momentan aus einer schwarzen Finsternis, einem Nichts! Einzig die Anwesenheit Morags und die seine erfüllten das Nichts mit Existenz.

"Ich habe nachgedacht. Darf ich dir ein paar Fragen stellen?", erhallten seine Gedanken durch den Leeren Raum, bis sie Morags Bewusstsein erreichten. Es schien, als hätte sein Geist eine seltsame Art von Befreiung erreicht. Keine äußeren Einflüsse, keine Zwänge, keine Grenzen. Einzig seine eigenen Grenzen des Verstandes. Sein eigenes Ich schien auf irgendeine Art etwas von sich zu geben, ganz leicht nur, dass es ihr leichter fiel, ihn zu finden. Aber ob er dies willkürlich tat oder nicht, darüber konnte man keine Rückschlüsse ziehen.
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Judith » 30.11.2009, 23:05

"Natürlich vertraue ich dir", sagt sie leise."Deswegen ziehe ich diese Grenze zwischen unseren Geistern, und lasse sie nur verschwinden, wenn du nach mir rufst. Ich bin so weit von dir entfernt, wie es mir möglich ist, und so nah, wie mich der Eid an dich heran lässt, den wir uns geleistet haben."
Die Kälte ist seltsam. So fern sich Nathan sich seinem Körper auch gerade fühlt, die Kälte ist trotzdem da. Sie hat nichts Physisches, vielmehr scheint es so, als fehle Morags Präsenz etwas, dass allen anderen anhaftet, mit denen er sich auf diese Weise unterhält.
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Nathan » 02.12.2009, 16:19

"Ich war nur ein wenig überrascht, wie nah du mir all die Zeit bist." erklang seine Antwort. Morag hatte seine Gedanken erraten, oder gelesen, dass wusste Nathan momentan nicht, aber es keine der Möglichkeiten hätte ihn überrascht. Er beschäftigte sich auch garnicht weiter damit, sondern blendete die Gedanken aus, wie alles andere auch.

"Sagt dir der Name Sera etwas?"
"Es ist einfacher das Licht in sich selbst zu löschen, als die Dunkelheit in der Welt zu besiegen."
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Judith » 02.12.2009, 16:50

"Sera?" Sie überlegt eine Weile. Irgendwo am Rand seines Sichtfeldes kann er Gesichter aufflackern sehen, spürt aber instinktiv, dass es nicht die Richtigen sind. "Woher hast du ihn? Ich erinnere mich nicht, ihn jemals gehört zu haben."
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Nathan » 02.12.2009, 17:04

"Ich habe ihn früher mal gehört und mich nur daran erinnert. Aber wenn er dir nichts sagt, hat sich die Sache erledigt." Da auch Morag der Name nichts sagte, hakte Nathan die Sache mit Sera erst einmal ab. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihm etwas verheimlichen würde, daher beließ er es dabei und wandte sich anderen Themen zu.

Dann wechselte er das Thema plötzlich auf ein ganz anderes. Wahrscheinlich eines, über dass es Morag nicht so leicht fiel mit ihm zu reden, doch irgendwann musste sie ihm sagen worum es ging.

"Ist Fergus auch da? Kann er mithören?", fragte er, jedoch noch immer ganz ohne Emotionen, weder Neugier noch, Abneigung, schwangen in seinen Gedanken mit.
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Judith » 02.12.2009, 17:15

"Bis hierhin kann er mir nicht folgen. Und ich denke, er würde es auch nicht", kommt die Antwort. "Aber manchmal sind Zusammenhänge wichtiger als die Namen, die wir darauf erfahren. Bist du sicher, dass es unwichtig ist?"
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Nathan » 02.12.2009, 17:24

"Erinnerst du dich an St.Petersburg? An die Spinner um Lukialenko?", versuchte er ihr auf die Sprünge zu helfen, damit sie ihm folgen konnte. "Bevor wir aufgebrochen sind, habe ich Lukialenko schon getrofen, zumindest glaube ich, dass sie es war. Wir hatten Verbindung über einen Spiegel.", führte er seine Erklärung fort. Es war sicher nicht schädlich, wenn sie es erfuhr. Immerhin hatte er den Spiegel ja nicht aufgeschlitzt und sich damit ein Blutband eingefangen. "Bevor ich sie gewaltsam vertrieben und ihr damit wahrscheinlich ziemliche Schmerzen bereitet habe, hatten wir eine Art gedanklichen Kontakt. Ich konnte Fetzen aufschnappen, jedoch wollte sie meine Erinnerungen durchwühlen. Ich habe sofort gehandelt, allerdings weiß ich nicht, wie viel sie jetzt über mich oder meine Vergangenheit weiß."

In ihm keimte ein wenig Zorn auf, der leichte Wellen schlug. Er hatte es bis zu dem heutigen Tage noch immer nicht geschafft sie zu töten, jedenfalls war er sich da ziemlich sicher, auch wenn er drei ihrer Körper zerschlagen hatte. Irgendwo lief sie noch rum und verbreitete ihr Unwesen.

"Während dieser kurzen Zeit konnte ich mehrmals den Namen Sera hören und dass jemand nach ihr suchte."
Das Thema Fergus beließ er erstmal damit, er konnte es später nochmal aufgreifen.
"Es ist einfacher das Licht in sich selbst zu löschen, als die Dunkelheit in der Welt zu besiegen."
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Re: A long way to go ...

Beitragvon Judith » 03.12.2009, 20:06

"Gedanklichen Kontakt..."Seine Mentorin betont diese Worte auf eine besondere, aber schwer zu deutende Art und Weise, bevor er fast vor sich sehen kann, wie sie den Kopf schüttelt. "Es ist ja nicht so, als sei diese Dame allein in ihrem Kopf. Aber du scheinst es gut überstanden zu haben... trotzdem, eine verflucht gefährliche Angelegenheit."
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