Seattle und die Dunkelheit...

Morag nickt.
Aber ich hatte dich wohl wirklich nicht unterschätzt. Es ist selten, dass ein Schüler gleich beim ersten Versuch bei der Person landet, die er tatsächlich gesucht hat.
Sie lacht leise.
Wenn man bedenkt, wie viele Fäden das Gespinst hat.

naja... wenn ich erlich bin...hat es erst beim zweiten versuch wirklich geklappt...

Das ist immer no besser als mein erster Versuch.
Sie lächelt.
Mir ist es damals überhaupt nicht gelungen.

Er lächelt verlegen.
Ich hab einfach Gück gehabt...

Das kann ich nicht beurteilen, aber vertrau ruhig darauf, dass auch ein wenih Können im Spiel war.

Ein verlegenes Lächeln.

Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass du dich beim ersten Mal vertan hast. Auch so etwas kann lehrreich sein. Merke dir nur eins: Wenn du die Person nicht kennst, dessen Faden zu gerade betrachtest, nimm keine Änderung daran vor. Das sind Folgen, die du nicht absehen kannst.
..naja, das weißt du vermutlich selbst.

Leise,zustimment.
Niemals...

Oh, und eines noch... pass auf dich auf. Achte auf dein Gefühl. Manche Fäden sind... nicht ganz ungefährlich.

Er nickt.
Was meinst du... mit gefährlich?

Sie runzelt die Stirn.
Weißt du... ich fürchte, das ist etwas, dass ich dir nicht erklären kann. Es gibt Dinge, die einen Faden im Gespinst vergiften können... manchmal geschieht das, wenn jemand die betreffende Person verflucht, oder einfach nur abgrundtief hasst. Dieses Gefühl kann so stark werden, dass es sich in den Faden webt und nie wieder verschwindet. Oft jedoch findet sich überhaupt keine Erklärung. Fest steht, dass jeder Wahrsager, der diesen Faden betrachtet oder ihn gar berührt, sich in Gefahr begibt. Falls dir also jemals etwas Unerwartetes begegnen sollte, zieh dich zurück. Auf der Stelle.

Ok... werde ich tun...

Sie scheint alles gesagt zu haben, was sie ihm zu diesem Thema erzählen wollte. Vorsichtig giesst sie sich eine weitere Tasse ein und schaut aus dem Fenster.

Er bleibt schweigent auf dem Sofa sitzten. Nach einer weile übermannt ihn die Müdigkeit, er versucht noch daben anzukämpfen, doch es gelingt ihm nicht. Und so schläft er erschöpft vom Tag ein.

Morag lächelt in sich hinein, steht auf und schreibt ein paar Zeichen in die Luft. Einen Moment lang wirkt ihr Gesicht traurig, dann streicht sie ihr Kleid glatt, macht eine kleine Handbewegung und die Decke legt sich über den schlafenden Troll. Dann hebt sie benutsam den ebenfalls schlafenden Mortimer hoch, der sich auf dem Tisch zu einer kleinen Kugel zusammengerollt hat, legt ihn auf ein Sofakissen und verlässt dann das Zimmer. Als sie in den Flur tritt, stolpert sie fast über eine schlanke, schwarze Hauskatze, die wie angewurzelt stehen bleibt, das Fell sträubt, faucht und dann die Treppe hinauf rast. Morag sieht ihr nach, seufzt leise.
Kluges Tier, murmelt sie. Und begibt sich dann ebenfalls in ihr Zimmer.