Warum du es mir beibringen willst, weis ich nicht... warum du es getahn hast hast du schon beantwortet...da es personen betraf die dir etwas bedeuteten...
Nein... so habe ich das nicht gemeint. Denk in eine andere Richtung. Mit dem Schicksal herumzuspielen, ist gefährlich. Aber wenn Dán nicht gewollt hätte, dass man das Geflecht verändern kann... warum werden dann Kithain wie du oder ich geboren, die dazu in der Lage sind?
Sie lächelt. Doch, das ist schon richtig... und ziemlich kompliziert. Wir können die Zukunft verändern, weil Dán uns eine Chance gibt. Es kann gut sein, einzugreifen, und es muss nicht zwangläufig in einer Katastrophe enden. Leider sagt uns niemand, wann unsere Chance gekommen ist. Dies zu entscheiden, ist unsere Sache. Aber keine Angst. Bei dem, was du jetzt tust, kannst du nichts anstellen.
Diese Technik nennt sich "fair is fowl and fowl is fair." Sie lächelt. Das ist ein Zitat aus Shakespeare's MacBeth, du solltest seine Werke lesen. Sie haben die Phantasie sehr vieler Menschen inspiriert und sind sehr machtvoll. Du wirst dir jetzt eine Person suchen... irgendeine Person, gleich welche, du solltest nur ihr Gesicht vor Augen haben und sie ein wenig kennen. Konzentrier dich.
Lange Zeit sieht er nur den Teesatz, und auch, wenn die Trance ihm gelingt, hat er nicht das Gefühl, er würde irgendetwas erreichen können. Aber dann verschwimmt sein Sichtfeld... verschwimmt und gibt ein Meer von Farben frei, die auf ihn einstürmen und immer weiter zu sich rufen, bis er einzelne Fäden erkennen kann... nein, es sind keine Fäden, vielmehr wirken sie wie feine Gespinste aus Rauch, die sich miteinander verweben und ein undurchdringliches Ganzes bilden. Ein Faden, purpur und violett, sticht ihm besonders ins Auge... instinktiv spürt er, dass er nicht zu Vesa gehört...
Irgendetwas stimmt mit diesem Faden nicht, das weiss er, ohne jemals zuvor einen anderen gesehen zu haben. An vielen Stellen ist er zu dünn, zerfasert, getränkt mit einer eigenartigen, bedrohlich aussehenden Farbe, die das normale violett überdeckt. Würde er sich mehr konzentrieren, könnte er das Leben hinter der Farbe sehen...
Ein Chaos an ungeordneten Bildern durchzieht seinen Verstand. Ein Hagel aus brennenden Pfeilen, der auf eine fremdartig aussehende Festung niederregnet, in ihrem inneren ein gigantisches Holzpferd... graue Tempelmauern... Wälder... Schnee... Trauer, Angst, Hoffnung, Schmerzen, eine Flucht, die schon Jahrhunderte dauert...
Er zieht sich langsam aus dem fremden Leben zurück, aber kurz, bevor wieder das vielfarbige Gespinst vor seinen Augen auftaucht, erhascht er noch den Blick auf ein Augenpaar, dass er kennt...