Re: Zehntausend Meilen
von Judith » 08.10.2008, 16:22
Sie hält den Blick und das Pergament gerichtet, ohne zu blinzeln. Die Tinte breitet sich von ihrem Ursprungsort in feinen Verästelungen in dem bleichen Papier aus, wie ein Geflecht aus Adern, verzweigt, detailliert bis in die Kapillaren und seltsam faszinierend. Fast scheint es, die dunkle Flüssigkeit hätte ein Eigenleben, einen freien Willen, und würde einer bestimmten Absicht folgen, denn Kojiro wird das Gefühl nicht los, dass hinter den schmalen Linien eine Aussage steht, dass dies alles einen Sinn ergibt, der sich ihm aber nicht erschliessen will. Morag sieht schweigend darauf herab, presst kurz die Lippen aufeinander und atmet ruhig aus, dann sieht sie zu ihm auf.
Playing the obedient daughter
brought you where the wolfbane grows