Sie presst die Lippen zusammen. Was für einen Sinn hat sie jemals für diese Gruppe gehabt... als Vash damals verletzt wurde, hatte sie ihm nicht helfen können, und auch jetzt war sie wieder diejenige gewesen, die mal beschützen musste... und er hatte es getan, kompromisslos wie immer...
Sie hatte geholfen, Vash hätte biggi niemals alleine finden können. Sie hatte einige der rätsel gelöst... Die Angst allein zu sein steigt immer mehr in ihr auf.
Sie wickelt sich enger in ihre Decke und lehnt den Kopf an ein Kissen. Warum ist es plötzlich so schlimm, alleine zu sein, sie ist doch nichts anderes gewohnt... und es ist besser so, es würde bestimmt nicht lange dauern, bis sie Vash wieder in irgendwelche Schwierigkeiten bringen würde...
Sie zuckt zusammen, dann zwingt sie sich, ruhig zu atmen. Sie hat die Tür hinter sich geschlossen, niemand kann hier sein, aber ihre Nerven sind überreizt und sie braucht dringend Schlaf...
Würde es nicht, bestimmt nicht... aber es würde sie zumindest ein paar Stunden schenken, in denen sie über nichts nachdenken musste. Sie liess sich müde in ihre Decken sinken und schloss die Augen... strich noch einmal kurz mit der Hand über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass dort tatsächlich nichts gewesen war.
Sie wird davon nicht wach um so schlimmer. Erst am nächsten Morgen wacht sie schweiß gebadet in ihrem Bett auf. Die lichter in ihrer Wohnung brennen immer noch.
Lange bleibt sie einfach nur liegen, bis sie das Klingeln des Weckers nicht mehr erträgt und ungelenk aus ihrem Bett steigt, um ihn auszuschalten. Langsam macht sie alle Lichter aus, geht in die Küche und kauert sich an den Tisch. Schon alleine bei dem Gedanken an Kaffee wird ihr übel, sie schluckt eine Kopfschmerztablette und schlingt die Arme um den Körper. Diese Bilder... verschwinden einfach nicht... sie hat keine Kraft mehr, reglos bleibt sie sitzen und gibt sich der kindischen Hoffnung hin, alles würde aufhören, wenn sie nur hier sitzen bliebe und betete, nie wieder solche Angst haben zu müssen...
Die Zeit versteicht ohne das etwas geschieht. Die Bilder des Vortags verblassen zwar nicht, doch kommen auch keine neuen seltsamen hinzu. Alles bleibt wie es ist, gleich schlimm.
Von Zeit zu Zeit sieht sie sich nach der Fledermaus um, es wäre schön, ihr dabei zuzusehen, wie sie Bücher mustert ode irgendwelche anderen Sachen betrachtet... das kleine Wesen ist ihr ans Herz gewachsen.
Als der Boden knarzt, zieht sie die Knie an den Körper, unvorhergesehene Geräusche kommen ihr gerade alles andere als gelegen... sie starrt auf die Küchentür, ja, der Laden... schon alleine bei dem Gedanken, dass sie dort unten hinter dem Tresen stehen muss, nur durch eine Glasscheibe von der Welt da draußen getrennt... alle Besucher anlächeln muss, obwohl ihr eigentlich mehr zum Weinen zumute ist...