Re: Spiegel
von Nathan » 28.04.2008, 18:07
Nathan wendet seinen Blick von Bijoux ab und versucht sich auf die Geräusche zu konzentrieren.
"Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Vielleicht sollte ich in nächster Zeit achtsamer sein."
Waren die Geräusche Stimmen? Schreie und Rufe? Oder doch nur irgendwelche sinnlosen Geräusche. Er war blind in den Spiegel gelaufen, ohne vorher darüber nachzudenken, wohin er führen konnte. Im nachhinein schalt er sich für seine Dummheit. Sein Eidkreis hatte es tatsächlich geschafft was keiner geschafft hatte, soweit er sich zurückerinnern konnte - sie waren ihm auf die Nerven gegangen. Und das hatte er jetzt davon, er hatte nicht aufgepasst und war womöglicherweise mitten in etwas geraten was er nicht beherrschen konnte. Und doch schossen ihm jetzt wieder die Bilder der Mitglieder des Eidkreises durch den Kopf:
Ganz vorn Kojiro. Er verkörperte alles was bei Nathan auf Ablehnung stieß und langsam begann sich aus Intoleranz sowas wie Abwendung zu entwickeln. Er war ein Troll, von Thor abgesehen der größte unter ihnen und doch kroch er so weit am Boden.
Dann ihr Neuzugang. Er konnte sie noch nicht genau einordnen. Die meiste Zeit war sie gut drauf und ließ sich nicht anmerken, dass sie eigentlich wo ganz anders sein wollte, doch dazwischen kamen immer diese Phasen. Die Phasen wo ihr Selbstwertgefühl gegen Null tendierte.
"Naja, vielleicht sind alle Japaner so."
Kelthy. Sie mochte ihn nicht .... und was war gut so. Bisher hatte er noch keinen Verwendungszweck für sie finden können, außer, dass sie allen anderen auf die Nerven ging. Naja, ihm sollte es egal sein.
Und Vesa - er überlegte - gegen Vesa hatte er noch nichteinmal was. Nathan hätte es zwar nie zugegeben, aber Vesa war ihm ein Stück weit sympathisch - er war Nathan garnichtmal so unähnlich - nur seine Anfälle von Gruppenzwang störten das Bild.
Und die Mentoren waren sowieso eine Sparte für sich über die er sich noch genauer kümmern musste, aber das hatte Zeit, gerade bedurften wichtigere Dinge seiner Aufmerksamkeit, auch wenn einer dieser Gründe eine Mentorin war ... seine Mentorin.
"Es ist einfacher das Licht in sich selbst zu löschen, als die Dunkelheit in der Welt zu besiegen."